In der Geschichte vom Tennis gibt es nur eine Handvoll bekannte Spieler, die meistens nur unter ihrem Vor- oder Nicknamen bekannt sind. Deutschland hat zwei davon gegeben – Steffi und Boris. Zudem schaffte es Deutschland als erstes Land, die Dominanz von den USA, Australien, Großbritannien und Frankreich im Tennis zu brechen, und zwar auf eine spektakuläre Art und Weise. Das sind schon die ersten großen Anzeichen dafür, dass auch Tennis in Deutschland als Sportart sehr beliebt ist.
Die Tennisgeschichte in Deutschland
Der Deutsche Tennisbund wurde im Jahr 1902 gegründet und zählt zu einer der weltweit ältesten Sportorganisationen. Unter der germanischen Monarchie und Aristokraten hatte echtes Tennis eine große Anhängerschaft vor Rasentennis.
Deutschland hatte wie andere relativ wohlhabende und entwickelte westeuropäische Länder vielleicht nicht das Wetter für Tennis im Freien, jedoch verfügte es über die Infrastruktur fürs Trainieren über das ganze Jahr hinweg. So konnte es sich Deutschland leisten, in vielversprechende Tennisspieler zu investieren. Nur wenige waren vielversprechender als die Sensationen Graf und Becker. Diese beiden Tennislegenden machten in den 1980er-Jahren das Tennisspiel in Deutschland sehr populär.
Boris Becker gewann 1987 mit gerade mal 17 Jahren den Preis von Wimbledon. In Deutschland wurde er wie ein Rockstar behandelt und ist auch heute noch in Tenniskreisen eine bekannte Figur. Er kommentierte für einige große Fernsehsender und trainierte sogar Novak Djokovic. Zur gleichen Zeit wurde auch Steffi Graf bekannt und schrieb Geschichte im Frauentennis, als sie den Grand Slam 1988 gewann. Im selben Jahr gewann sie auch das olympische Gold in Seoul.
Steffi Graf gewann 21 Grand Slams von 1987 bis 1999 und war 377 Wochen lang die Nr. 1. Boris Becker gewann insgesamt 49 Einzelturniere, darunter dreimal Wimbledon und sechs Grand Slams. Hinzu kommen noch 15 Titel im Doppel und das olympische Gold im Doppel mit Michael Stich in Barcelona 1992.
Neue Generationen
Zahlreiche professionelle Turniere wurden über die Jahre im Fernsehen übertragen und Deutschland war Gastgeber. Steffi und Boris standen häufig im Rampenlicht der Medien und die Zahl der Freizeitspieler boomte. Aber auch nach dem Rücktritt von Graf und Becker blieb Tennis in Deutschland eine sehr beliebte Sportart. So brachte das deutsche Tennis mit Angelique Kerber und Sascha Zverev neue Namen ins Spiel.
Es ist schwierig in die Fußstapfen von Steffi Graf und Boris Becker zu treten, aber bisher hat Kerber eine sehr gute Arbeit geleistet. Sie gewann drei Grand Slams und landete auf Platz 1. Sascha Zverev ist ebenfalls ein Top-5-Tennisspieler und der Champion des ATP Finale 2018. Zudem erreichte er 2020 das Finale des US Open und gewann auch drei ATP 1000-Titel. Weitere gute Spieler sind Tommy Haas, Rainer Schuttler, Nicolas Kiefer, Dustin Brown, Sabine Lisicki und Anke Huber.
Erfolge der Tennis-Nationalmannschaften
Die Deutschen lieben es im Sport mitzufiebern und dank Steffi Graf und Boris Becker entwickelten sie auch eine große Liebe zum Tennis. Und das war nicht umsonst, denn Deutschland gewann in den Jahren 1988, 1989 und 1992 den Davis-Cup. 1993 und 1995 wurde auch der Fed-Cup gewonnen. Bei den Olympischen Spielen gewann Steffi Graf in Seoul 1988 Gold und in Barcelona 1992 Silber im Einzel.
Tommy Haas gewann in Sydney 2000 Silber und Kerber gewann ebenso Silber in Rio 2016. Boris Becker gewann Gold in Barcelona 1992. Somit wurde Tennis zu einer der beliebtesten Sportarten in Deutschland.
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